Leider befinden sich unter den abgegebenen Sachen auch vermehrt Dinge, die definitiv nicht in die Altkleidercontainer gehören. „Wir beobachten immer häufiger, dass die Container als Mülltonne missbraucht werden. Es werden kaputte Kleidungsstücke, Hausmüll oder sogar Bauschutt abgeladen. Das ärgert uns, denn wir müssen die Sachen nicht nur sortieren, sondern auch kostenpflichtig entsorgen“, sagt Klaus Weber, Regionalgeschäftsführer der Malteser in Baden-Württemberg.
Zusätzlich verschärft wird die Situation dadurch, dass die Aufsteller der Container mit dem Leeren oft nicht hinterher kommen. Denn aufgrund der Pandemie haben Sortierbetriebe und Kleiderkammern geschlossen, die Spenden können daher nicht weiterverwertet werden und die Lagerkapazitäten sind begrenzt. Die Malteser bitten die Spender von Altkleidern deshalb darum, ihre aussortierten Kleidungsstücke vorübergehend zuhause zwischenzulagern und erst später zu spenden. „Grundsätzlich freuen wir uns über jede Spende, doch im Moment ist Zurückhaltung der bessere Weg“, betont Sabine Würth, Bezirksgeschäftsführerin der Malteser in Freiburg. „Es ist auch wenig hilfreich, die Altkleidersäcke vor dem vollen Container abzulegen, denn wenn die Ware nass wird, ist sie für die Wiederverwendung unbrauchbar.“ Sobald sich die Lage etwas entspannt, können die Spenden wieder im normalen Umfang abgegeben werden.
In die Altkleidercontainer gehören: nur gut erhaltene Kleidung, Wäsche, Babykleidung, Plüschtiere, Schals, Mützen, Hüte, Schuhe (paarweise zusammengebunden), Gardinen, Tischdecken, Bettwäsche, Wolldecken. Die Textilien müssen sauber und gut verpackt sein.
In den Container gehören nicht: alte, stark verschmutzte, beschädigte Kleidung und Wäsche, abgetragene Schuhe, Einzelschuhe, jegliche Elektrogeräte. Es ist ökologischer, solche Dinge direkt in den Hausmüll bzw. in die Wertstoffsammlung zu geben. Sie in einen Container zu werfen, verursacht unnötige Kosten für Sammler und Sortierer.
Die Malteser verwerten einen kleinen Teil der gesammelten Kleiderspenden selbst und geben gut erhaltene Kleidungsstücke nahezu kostenlos an Bedürftige ab. Der Großteil der gesammelten Kleiderspenden geht gegen Bezahlung an kommerzielle Verwerter. Sie sortieren überwiegend in Deutschland – z. B. im baden-württembergischen Langenenslingen – und verkaufen sie beispielsweise in Afrika und Osteuropa. Erlöse aus den Altkleidersammlungen verwenden die Malteser zur Finanzierung ehrenamtlicher Dienste wie beispielsweise Jugendarbeit, Begleit- und Besuchsdienste für ältere Menschen, Betreuung von Menschen mit Demenz etc. In Baden-Württemberg haben die Malteser rund 900 Container aufgestellt. Pro Jahr werden in einem Container rund drei Tonnen Altkleider gesammelt.