„Für viele Belastungen, die durch eine unheilbare Erkrankung für die Betroffenen und ihre Angehörigen entstehen, können wir pragmatische Lösungen anbieten“, sagt Bernhard Bayer, Referent Hospizarbeit der Malteser in Baden-Württemberg. Es gehe darum, zu jeder Zeit ein würdevolles Leben zu ermöglichen - und dass sei auch in Corona-Zeiten möglich. Der Griff zum Telefonhörer, um die Malteser um Rat zu fragen, sei ein erster Schritt dazu.
Beim ersten Kontakt der Koordinatorin wird besprochen, was für die kranken Menschen und gegebenenfalls für die Angehörigen notwendig und hilfreich sein kann. Besonders der persönliche Gewinn durch die menschliche Zuwendung einer ehrenamtlichen Begleiterin oder eines ehrenamtlichen Begleiters wird erwogen. Wie die Unterstützung gestaltet wird, hängt wesentlich von den Wünschen ab. Die Begleitung findet sowohl in der privaten Wohnung als auch in Altenhilfeeinrichtungen statt – immer unter Wahrung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen.
„Die speziell geschulten Ehrenamtlichen schenken den Menschen gerne ihre Zeit und Aufmerksamkeit, sind Gesprächspartner, leisten fast freundschaftliche Hilfe oder wachen am Bett“, sagt Bayer. Die Helfer sind auch auf die Begleitung sterbender oder dementiell veränderter Menschen vorbereitet. In der Regel sind die Malteser zwei Stunden pro Woche bei den Kranken, bei Bedarf auch gerne mehr. Für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen, die chronisch erkrankt sind, sowie deren Familien, bieten die Malteser ebenfalls Ehrenamtliche unterschiedlichen Alters an, die auf diese Aufgabe vorbereitet wurden.
Die Ehrenamtlichen unterstützen die pflegenden Angehörigen, die in dieser Zeit das Haus verlassen können oder die Stunden für sich nutzen. Häufig suchen auch Familienmitglieder das Gespräch mit den Ehrenamtlichen. Neuerdings sind auch unkomplizierte Treffen im Freien oder Telefonate gerne in Anspruch genommene Kraftquellen. Die Koordinatoren sorgen als Palliative-Care-Fachkräfte in Abstimmung mit Ärzten und Pflegekräften für größtmögliche Schmerz- und Beschwerdefreiheit und bestmögliche Lebensqualität. Sie berät Angehörige und leitet sie in pflegerischen Handgriffen an, damit für sie die Versorgung gut zu leisten ist.