Der Wortgottesdienst in der Katholischen Kirche St. Eberhardt wurde von Alberto Eismann-Torres, dem neuen Referent Malteser Pastoral sowie von Mitarbeiterinnen aus den Hospizdiensten gestaltet. In seiner Predigt ging der Seelsorger darauf ein, wie wichtig dieser stille Dienst für die betroffenen Familien ist. Symbolisch brachten die Koordinatorinnen eine Kerze, Luftblasen, ein Taschentuch, ein Buch, ein Handy und eine Kanne Tee zum Altar.
Festakt im Haus der Katholischen Kirche
„Dürfen wir so einen Dienst feiern?“ fragte Karl-Eugen Graf von Neipperg, Regionalleiter der Malteser Baden-Württemberg, beim anschließenden Festakt. „Ja, wir dürfen es!“ Und er betonte, wie wichtig die Begleitung durch die ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste nicht nur für schwer kranke Kinder, sondern auch für die Geschwisterkinder und die gesamte Familie ist. „Wenn wir hier evtl. etwas in der Gesellschaft verpassen, wäre das ein irreparabler Schaden.“
Auch Politikerinnen und Politiker des Landtags Baden-Württemberg sprachen in ihren Grußworten ihren Respekt für die Ehrenamtlichen aus, berichteten von persönlichen Erfahrungen und richteten ihren Dank an alle, die sich in den Hospizdiensten in Baden-Württemberg engagieren.
Ein besonderer Höhepunkt war der Vortrag der Autorin und Regisseurin Anja von Kampen. Sie ist Erfinderin des preisgekrönten Denkers „Knietzsche“, der sich über die großen Themen des Lebens witzig-schräge Gedanken macht. Der Tod ist die normalste Sache der Welt, meint Knietzsche. Viele Kinder möchten gern über das Thema Tod sprechen, erzählte die Autorin, deshalb hält sie viele Vorträge in Schulen. Auch Anja von Kampen dankte allen, die sich in der Hospizarbeit engagieren: „Schön, dass es euch gibt!“
Für ihre langjährige Mitarbeit bei den Maltesern wurden im Rahmen des Jubiläums ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter und hauptamtliche Hospizkoordinatorinnen aus ganz Baden-Württemberg geehrt.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Band „SoDa“ aus Heidenheim, die sich für das Kinder- und Jugendhospizdienst Ostalb und Heidenheim engagiert und für den Herbst wieder ein Benefizkonzert zugunsten des Dienstes plant.
25 Jahre ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste in Baden-Württemberg
Der Häusliche Kinder- und Jugendhospizdienstes Kirchheim/Teck, der in Trägerschaft der Malteser und der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Kirchheim/Teck ist, feierte im Juni sein 25. Jubiläum – er ist einer der ersten in Deutschland. Andere Dienste folgten: Der Kinder, Jugend- und Familienhospizdienst Ostalb und Heidenheim unterstützt Familien seit auf 20 Jahren, die ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste Heilbronn und Göppingen seit je 15 Jahren. Inzwischen gibt es in Baden-Württemberg 19 Kinder- und Jugendhospizdienste - in Bad Mergentheim, Calw, Emmendingen, Freiburg, Freudenstadt, Göppingen, Heilbronn, Kirchheim/Teck, Lörrach, Ostalb und Heidenheim, Rottweil, Sigmaringen, Stuttgart, Tuttlingen, Waldshut, Weingarten und Wertheim.
Aktuell werden 243 Hospizfamilien - Kinder, Jugendliche und deren Eltern - in den ambulanten Kinder- und Hospizdiensten Baden-Württemberg begleitet. Es engagieren sich 381 speziell geschulte ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter und 31 hauptamtliche Koordinator/-innen sowie Fachkräfte für soziale Arbeit, Psychologie und Seelsorge unterstützen sie.
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