„Wir erleben bereits heute die Auswirkungen des Klimawandels in unserer täglichen Arbeit – sei es bei der Bekämpfung von Hungersnöten in Afrika oder bei der Aufnahme von Klimaflüchtlingen in Deutschland. Wir wollen nicht warten bis wir es geschafft haben, unsere Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren, sondern so schnell wie möglich einen möglichst großen Beitrag zum Klimaschutz leisten – denn die Zeit läuft uns davon“, begründet der für Nachhaltigkeit zuständige Vorstand Douglas Graf Saurma die Schritte, mit der die Organisation gegen die von ihr verursachten 35.000 Tonnen CO2 angehen will.
Bis 2026 sollen die 500 Standorte des Malteser Hilfsdienstes bereits 15 Prozent weniger CO2-Emmisionen verursachen als 2019. Schon ab dem kommenden Jahr neutralisiert die katholische Organisation ihre gesamten Emissionen durch Klimaschutzprojekte.
Ganz besonders wichtig ist den Maltesern das Einbeziehen der Menschen im globalen Süden. „Bereits jetzt sind 20 Millionen Menschen vor den Folgen des Klimawandels auf der Flucht. Die Art und Weise, wie wir hier in Deutschland und Europa leben und wirtschaften, hat einen direkten Einfluss auf die Nöte und Herausforderungen in Afrika, Asien oder Lateinamerika“, so Saurma. Mit der freiwilligen Finanzierung von Klimaschutzprojekten in Ländern des Südens setzen die Malteser deshalb dort an, wo die Klimafolgen schon heute am stärksten zu spüren sind. Dabei schützen die Projekte, zum Beispiel durch Aufforstung, nicht nur das Klima, sondern schaffen auch Einkommen und verbessern so die Lebenssituation der Menschen vor Ort.
Damit die Emissionseinsparung und der damit verbundene Klimaschutzeffekt langfristig garantiert ist, greift die Organisation bei der Projektauswahl nur auf die strenge „Gold Standard“-Zertifizierung zurück. Als klimaneutrale Organisation und Mitglied der von Entwicklungsminister Gerd Müller initiierten „Allianz für Entwicklung und Klima“ nehmen die Malteser eine Vorreiter-Rolle ein. „In Deutschland wollen wir als Organisation Beispiel sein und so viele Menschen wie möglich zum Klimaschutz motivieren“, so Saurma.
Die Klimabilanz der Organisation hat gezeigt, dass sich ihr CO2-Fußabdruck vor allem aus den Wegen der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden zur Arbeit (36%), den Malteser Fahrzeugen, zum Beispiel im Rettungsdienst und Menüservice (35%), dem Strom- und Gasverbrauch (15%), Dienstreisen (9%) und dem Papierverbrauch (5%) zusammensetzt. Um ihre klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren, haben sich die Malteser deshalb zum Beispiel den Umstieg auf Ökostrom, die Anschaffung von E-Fahrzeugen, weniger Dienstreisen und mehr Videokonferenzen verordnet.
Der Weltklimarat IPCC hatte gerade vergangene Woche in einem Entwurf zu einem umfassenden Bericht wieder auf die Dringlichkeit hingewiesen: Bereits eine Erwärmung um zwei Grad hat schwerwiegende Folgen für Mensch und Natur. Ernterückgänge durch zunehmende Hitze, Trinkwassermangel, Massenflucht wegen Dürren oder nach Überflutungen von Küstenstädten sowie ein fortschreitendes Artensterben sind einige Folgen der Erderwärmung.