Stuttgart/Freiburg. Die baden-württembergischen Malteser laden ihre rückkehrenden Einsatzkräfte in dieser Woche jeden Abend zu einem Online-Einsatzabschlussgespräch ein, welches von der Ärztin Sarah Lagger von den Maltesern in Uhingen (Kreis Göppingen) durchgeführt wird. „Wir möchten den Helferinnen und Helfern nach diesem Einsatz im Katastrophengebiet die Möglichkeit geben, in den Alltag zurückzukommen und mit diesem Gesprächsangebot dabei helfen, mit dem Stress und dem Erlebten der vergangenen Tage gut umzugehen“, erläutert der Malteser Landes- und Göppinger Kreisbeauftragte Edmund Baur das Ziel der Psychosozialen Notfallversorgung. „In solchen Ausnahmesituationen sind Einsatzkräfte hohen Anforderungen ausgesetzt. Sie müssen unter Zeitdruck Wissen und Fertigkeiten abrufen und sind gleichzeitig mit großem Leid konfrontiert. Manchmal kippt das innere Gleichgewicht und es kann zu einer psychischen Krise kommen“, weiß Baur.
In dem täglich angebotenen Austausch informieren die Malteser ihre zurückgekehrten Einsatzkräfte über mögliche Folgen wie unruhigen Schlaf, Schweißausbrüche oder die Belastungen durch wiederkehrende Bilder. Außerdem bekommen die Einsatzkräfte Hilfen bei der Stress-Bewältigung und weitere Unterstützungsmöglichkeiten an die Hand. Wer darüber hinaus Gesprächsbedarf hat, kann sich an eine rund um die Uhr besetzte Malteser-Hotline wenden, um die Belastung zu schildern und Lösungswege zu besprechen. Sollte die psychische Belastung länger anhalten, kann in einem Gespräch mit einer qualifizierten und erfahrenen Einsatzkraft das Erlebte an einem neutralen Ort und in Ruhe bearbeiten werden. Darüber hinaus sind Vermittlungen an Psychotherapeuten möglich.
Seit vergangenem Donnerstag haben auch 33 Malteser Einsatzkräfte aus Baden-Württemberg bei der Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz geholfen. Unter anderem übernahmen sie die Evakuierung und Verlegung von kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen aus Kliniken und Pflegeheimen und unterstützten den Rettungsdienst. Insgesamt sind weit über 500 Malteser aus ganz Deutschland in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Hochwassereinsatz. Sie unterstützen die Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, die Wasserrettung und Polizei bei deren Einsatz auch durch Verpflegung und Betreuung, zum Beispiel durch das Einrichten von Ruheplätzen.
Die Malteser rufen dringend zu Spenden für die betroffenen Menschen auf:
Malteser Hilfsdienst e.V.
IBAN: DE 1037 0601 2012 0120 0012
S.W.I.F.T.: GENODED 1PA7
Stichwort: „Nothilfe in Deutschland“
Oder online: www.malteser.de
Die Malteser bitten um Verständnis dafür, dass Sachspenden derzeit nicht angenommen werden können, um die Hilfestrukturen vor Ort nicht zu überlasten.