Stuttgart. Weil sich das Corona-Virus jetzt so rasant ausbreitet, fürchten vor allem ältere Menschen, sich beim Einkaufen anzustecken. Das Gebot der Stunde lautet: So wenig Kontakte, wie möglich! Vor diesem Hintergrund erinnern die Malteser an ihren Menüservice. Dort kann man sich etwas zu Essen bestellen. Ein freundlicher Malteser bringt die täglich frisch zubereiteten Mahlzeiten unter Einhaltung der Hygienebestimmungen an die Haustür.
Jeder Fahrer liefert am Tag rund zwei Dutzend Warmhalteboxen mit den Mahlzeiten des Malteser Menüservice aus. Die Fahrer holen die Mahlzeiten aus der zentralen Malteser Küche in Stuttgart-Wangen ab, steuern dann nach und nach die Kunden an. Nicht nur wochentags, sondern auch an Wochenenden und Feiertagen können die Kunden aus mehreren Varianten auswählen: täglich frisch gibt es Vollkost, leichte Vollkost, für Diabetiker geeignete und vegetarische Gerichte – auch in der Corona-Krise.
Besorgte Anrufe gehen ein
„Ja, Sie bekommen auch weiterhin Ihr Essen!“ Wie wichtig diese Botschaft für die Kunden ist, konnten die Malteser in diesen Tagen oft am Telefon spüren. Die Mitarbeitenden des Malteser Menüservice mussten besorgte Anrufer beruhigen, zum Beispiel allein lebende Senioren. Deren Frage lautete beispielsweise: „Werden Sie mich trotz steigender Corona-Zahlen weiter beliefern? Jetzt, wo ich kaum noch wage, einkaufen zu gehen, damit ich mich nicht anstecke.“ In solchen Gesprächen spüren die Malteser, wie wichtig der Mahlzeiten-Service für viele ist.
Ein Lieferstopp steht nicht zur Debatte
Für die Malteser steht daher ein Lieferstopp nicht zur Debatte. „Unser Menüservice ist ein systemrelevantes Angebot“, erklärt dazu Helga Christiansen, Leiterin Menüservice der Malteser in der Region Stuttgart. „Die Menschen müssen weiter versorgt werden.“ Möglich machen das neben festen Mitarbeitern auch Absolventen eines Freiwilligendienstes. Wenn möglich stellen sie die Essensboxen jetzt vor der Haustüre ab. So lautet auch die Empfehlung der Malteser. „Helfer sollen die Wohnungen möglichst nicht mehr betreten“, sagt Christiansen und erklärt: „Die Kunden können die leeren Essensboxen vor die Tür stellen, so dass wir die Menüs kontaktlos hineinlegen können.“
Immer geht das aber auch nicht. „Einige Kunden sind aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen dazu nicht in der Lage“, sagt Christiansen. „Ihnen stellen wir das Essen auch gerne in die Wohnung. Selbstverständlich öffnen wir auch die Verpackung oder schneiden das Fleisch klein – ganz nach Bedarf. Aber natürlich unter Einhaltung der geltenden Hygiene-Regeln.“
Die Malteser liefern täglich frisches Essen. Kunden können sich aber auch Tiefkühl-Mahlzeiten aus einem Katalog zusammenstellen. Diese werden einmal in der Woche frei Haus geliefert. Auf Wunsch räumen die Malteser Mitarbeiter, die immer mit Maske unterwegs sind, sie auch direkt in die Gefriertruhe – ohne persönlichen Kontakt.
Manche Kunden sind einsam
„Viele unserer Kunden sind alleinstehend, manche sind auch einsam“, so Christiansen. Sie sagt: „Das Essen ist natürlich das Wichtigste für sie, aber auch, dass sie uns sehen.“ Eine Nachfrage, ein freundliches Wort – das gehört deshalb auch dazu. „Allzu viel Zeit können sich die Lieferanten aber nicht lassen“, gibt Christiansen dennoch zu bedenken. Grund ist die gesetzliche Hygieneverordnung. Danach muss das Essen mit mindestens 65 Grad Celsius beim Kunden ankommen. „Das bedeutet: Für jede Essenslieferung haben wir nur ein begrenztes Zeitfenster.“
Malteser Menüservice für Kunden in der Region Stuttgart
„Der Malteser Menüservice der Region Stuttgart beliefert mehrere Hundert Kunden in Stuttgart, Esslingen und im Rems-Murr-Kreis“, so Christiansen Die Zahl wachse von Jahr zu Jahr. Ein Grund dafür sei der demografische Wandel und die damit verbundene höhere Lebenserwartung – und jetzt natürlich auch die Corona-Krise.
Weitere Infos: Malteser Menüservice in der Region Stuttgart