Für viele ist es ein Traumberuf. Den Start in die Ausbildung zur Notfallsanitäterin und zum Notfallsanitäter haben sie herbeigesehnt. Zum 01. Oktober haben an den Landesschulen von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) rund 630 junge Menschen mit ihrer Ausbildung begonnen.
Damit sorgen die im Rettungsdienst tätigen Hilfsorganisationen in Baden-Württemberg engagiert und mit großem Aufwand selbst für den so wichtigen beruflichen Nachwuchs. Anfang September hat das baden-württembergische Innenministerium mitgeteilt, dass im Land etwa 300 Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter fehlen. Nach den Abschlussprüfungen Ende September kann diese Lücke zumindest ein Stück weit geschlossen werden: 430 Auszubildende der Hilfsorganisationen haben die dreijährige Ausbildung in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen.
Seitdem das neue Berufsbild 2014 geschaffen wurde, haben ASB, DRK, JUH und MHD alles darangesetzt, möglichst viele Notfallsanitäterinnen und -sanitäter auszubilden. Betrachtet man alle drei Ausbildungsjahrgänge zusammen, erlernen derzeit mehr als 1.400 Auszubildende diesen interessanten und gleichzeitig anspruchsvollen Beruf. Insgesamt haben seit dem Start vor acht Jahren mehr als 1.300 Absolventinnen und Absolventen aus den Reihen der Hilfsorganisationen die staatliche Prüfung zum Notfallsanitäter bestanden. Dazu kommen ungefähr 3.000 weitergebildete Rettungsassistenten und -assistentinnen.
Die Schaffung eines anerkannten Ausbildungsberufs im Rettungsdienst, in dem umfassende medizinische Kenntnisse vermittelt werden, war ein Meilenstein. Die Auszubildenden werden bestens darauf vorbereitet, Menschen in Notfallsituationen eigenverantwortlich zu helfen. Lernorte sind die Landesschulen sowie Rettungswachen und Kliniken. Theorie und Praxis wechseln sich kontinuierlich ab. Die Ausbildung ist handlungsorientiert und fördert die Selbstlernkompetenz, was von den Schülerinnen und Schülern ein hohes Engagement, Initiative und Souveränität fordert. Gesteigert wurde die Attraktivität der Qualifizierung nochmals Anfang des Jahres durch eine von Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetzesänderung. Fertig ausgebildeten Notfallsanitäterinnen und -sanitätern werden künftig mehr Kompetenzen eingeräumt. Erlernt hatten sie die heilkundlichen Maßnahmen in der Vergangenheit bereits, bewegten sich aber in einer rechtlichen Grauzone, auch wenn sie damit Leben retteten. Die Hilfsorganisationen arbeiten gemeinsam mit dem Innenministerium Baden-Württemberg an einer schnellstmöglichen Umsetzung. Dann dürfen sie im Notfall tatsächlich alles anwenden, was sie in ihrer Ausbildung gelernt haben.
Die Hilfsorganisationen in Baden-Württemberg übernehmen bei der Sicherung des Nachwuchses im Rettungsdienst verlässlich Verantwortung und sorgen mit ihrem Engagement und den Investitionen in die Ausbildung für eine sichere Notfallversorgung zum Wohl der Bevölkerung.