Unter den Demenzaktivistinnen und -aktivisten gibt es weltweit nur zwei Publizistinnen/Publizisten - Helga Rohra ist eine von ihnen. Mit 54 Jahren wurde bei ihr die Diagnose Lewy-Body-Demenz gestellt. 2010 sprach sie erstmals öffentlich über ihre Demenz. Bald wurde sie zu einer Aktivistin, die sich einmischt, um die Sache der Menschen mit Demenz zu vertreten: im Vorstand der Alzheimer Gesellschaft München, in den Medien und auf Demenz-Kongressen. Seitdem kämpft sie auf vielen Veranstaltungen und mit ihrem Verein Trotzdemenz e.V. für eine neue Sichtweise auf Menschen mit Demenz.
Packend erzählt Helga Rohra in ihrem Vortrag, wie sie täglich mit der Demenz lebt und trotz der Schwierigkeiten daraus sogar gestärkt hervor geht. Außerdem erklärt sie, was Demenzaktivismus bedeutet, und ergänzt ihren Vortrag mit Forderungen und Lösungsvorschlägen. Dabei möchte sie nicht nur informieren, sondern die Menschen berühren und mit den Zuhörenden ins Gespräch kommen.
Zur Person:
Helga Rohra wurde die 1953 in Siebenbürgen geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung als Dolmetscherin für Englisch, Französisch und Italienisch und spezialisierte sich als freiberufliche Dolmetscherin auf medizinische Themen. Schon immer war sie auf Kongressen und Tagungen tätig. 2012 erschien ihr Buch „Aus dem Schatten treten“ (Mabuse-Verlag) und 2016 „Ja zum Leben trotz Demenz!“ (medhochzwei).
Für ihre Arbeit wurde Helga Rohra 2014 mit dem Deutschen Engagementpreis ausgezeichnet, 2015 wurde sie zur Botschafterin für internationales Engagement ernannt. Sie wirkt im Vorstand von „Alzheimer Europa“ als Vorsitzende der European Working Group of People with Dementia (EWGPWD) und seit 2020 im Patientenbeirat des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sowie in der Brain Health Unit der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Zur Malteser Demenzkompetenz:
Die Erkrankung Demenz bildet ein Querschnittsthema in allen Arbeitsfeldern der Malteser mit älteren Menschen. Ob in den ehrenamtlichen Besuchsdiensten, im Café Malta, in den Tagesstätten für Menschen mit einer beginnenden Demenz, in der Tagespflege, in der Ausbildung, in der ambulanten Pflege, im Krankenhause, in Einrichtungen der Altenhilfe oder auch im Rettungsdienst. Die Malteser Demenzkompetenz zeichnet sich dabei durch Haltung, Wissen und Handeln im Umgang mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen aus. Es ist das Ziel der Malteser, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen, zu entlasten und ihnen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen.