Aktuelle YouGov-Umfrage: So hilfsbereit ist Deutschland

Der Besuchs- und Begleitungsdienst der Malteser bringt Licht in den Alltag einsamer Menschen. Foto: Weiland/Malteser

Weihnachten steht vor der Tür – die Zeit der Menschlichkeit, des Miteinanders, der Wärme und des Helfens. Eine aktuelle, repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Malteser hat das soziale Engagement der Menschen in Deutschland beleuchtet und zeigt: Der Wunsch nach mehr Miteinander und gegenseitiger Hilfe ist groß. Und die Hilfsbereitschaft der Befragten ist es ebenso.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten hat in den letzten vier Wochen eine gute Tat vollbracht und jemandem außerhalb von Familie und Freundeskreis geholfen. Ein Großteil dieser Hilfe geschieht spontan, als direkte Reaktion auf einen offensichtlichen oder geäußerten Bedarf. Über zwei Drittel (68 Prozent) der zuletzt geleisteten Hilfsleistungen folgten einer solchen Situation. Frauen fragen dabei häufiger aktiv nach, ob Hilfe benötigt wird (31 Prozent), während Männer eher auf Anfragen über Dritte oder soziale Medien reagieren.

Wie und warum helfen wir?

Und es ist so einfach: Spontane Gefälligkeiten wie das Tragen schwerer Taschen oder eine Wegbeschreibung gehören zu den häufigsten Hilfsanlässen. Auch emotionale Unterstützung – ein offenes Ohr in schwierigen Lebenssituationen – spielt eine zentrale Rolle. Während Frauen hier häufiger aktiv sind, bringen Männer eher technisches oder fachliches Wissen ein, um andere zu unterstützen.

Die Umfrage offenbart zudem Unterschiede zwischen den Generationen: Menschen über 45 helfen fast nur (noch) spontan, Menschen unter 45 dagegen suchen mehr auch aktiv nach Möglichkeiten, Hilfe anzubieten. Und die Jüngsten (unter 25) sind deutlich häufiger (15 Prozent) regelmäßig engagiert als der Durchschnitt.

Auch in einer digitalisierten Welt bleibt der Wunsch nach sozialem Zusammenhalt stark. 61 Prozent der Befragten können sich vorstellen, eine App oder Webseite zu nutzen, die kurzfristige Hilfsbedarfe in der Nähe anzeigt.

Hilfe stärkt das Miteinander – heute mehr denn je

Die Umfrage zeigt, wie sehr Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft das gesellschaftliche Klima prägen. Mehr als vier von fünf Befragten sind überzeugt, dass kleine Gesten und spontane Hilfe das Gemeinschaftsgefühl stärken und das Leben aller auf vielfältige Art und Weise bereichern.

„Wir freuen uns sehr über die große spontane Hilfsbereitschaft, die sich in den Ergebnissen des Ehrenamtsmonitors widerspiegelt. Das zeigt, wie wichtig Menschlichkeit und Solidarität für uns alle sind“, sagt Alexandra Bonde, Vizepräsidentin des Malteser Hilfsdienstes. „Aus unserem Engagement für Menschen in Not wissen wir, dass diese Hilfsbereitschaft nicht nur den Einzelnen stärkt, sondern auch eine Welle der Freundlichkeit auslöst, die unsere ganze Gesellschaft positiv beeinflusst.“

Das sehen auch die über 2.000 Befragten so: 86 Prozent gaben an, dass sich Menschen in einer Gesellschaft, in der Freundlichkeit gelebt wird, sicherer fühlen. Ebenfalls 86 Prozent sind der Meinung, dass gegenseitige Hilfe den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärkt, 84 Prozent sind überzeugt, dass freundliche Gesten dazu beitragen kulturelle und soziale Barrieren zu überwinden. Dass eine freundliche Tat eine Kettenreaktion auslösen und auch Grundlage für Netzwerke sein kann, auf die man sich auch in Krisenzeiten verlassen kann, glauben jeweils 82 Prozent.

Ein wenig mehr Freundlichkeit, ein nettes Wort – das kann jeder, es kostet weder viel Zeit noch Geld. Und wer vielleicht doch ein bisschen mehr Zeit findet: Es gibt unzählige ehrenamtliche Initiativen, sicherlich auch gleich in der Nachbarschaft, die immer eine helfende Hand gebrauchen können.

„Wir Malteser schenken jedes Jahr im Advent in ganz Deutschland ‚Momente der Nähe‘ und freuen uns über jeden, der bei einer unserer 200 Aktionen für arme, alte oder kranke Menschen mithilft“, sagt Alexandra Bonde. „Uns ist wichtig, auch solche Gelegenheiten zu bieten, bei denen die Menschen kurzfristig mitmachen und spontan helfen können. Gemeinsam können wir so nicht nur das Weihnachtsfest, sondern auch die dunkle Jahreszeit für alle ein Stück heller und freundlicher machen.“

Weitere Information: https://www.malteser.de/ehrenamtsmonitor.html