60 Jahre Malteser Offenburg: Bis heute eine Erfolgsgeschichte

Die Malteser Offenburg feiern dieses Wochenende ihr 60-jähriges Bestehen. Was in den 1960er Jahren mit einem einfachen Erste-Hilfe-Kurs für die katholische Jugend begann, hat sich zu einer breit aufgestellten Hilfsorganisation entwickelt, die den Menschen in und um Offenburg zur Seite steht. 
Die Anfänge waren bescheiden: Mit Erste-Hilfe-Kursen und Sanitätsdiensten startete die Malteser-Arbeit in Offenburg. In den 1970er Jahren erweiterten die Malteser ihr Engagement mit Tätigkeiten im Bereich Katastrophenschutz. Auch der Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen, der in den 1980er und 90er Jahren seinen Höhepunkt erreichte, war lange Zeit ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. 

Erfolgreiche Zeit im neuen Jahrtausend
Besonders stolz sind die Malteser auf die Einführung des Schulsanitätsdienstes Anfang der 2000er Jahre. Dieser Dienst erwies sich als wichtiger Baustein in der Jugendarbeit und bildet noch heute das Rückgrat der Organisation. Insbesondere Offenburger Schulen wie das Schiller-Gymnasium, das Grimmelshausen-Gymnasium sowie die Klosterschulen profitieren von der engagierten Arbeit der Schulsanitäter. Viele der ehemaligen Schüler sind auch heute noch aktiv. Beispielsweise übernehmen Stephan Ehrhard und Michael Quarti als stellvertretende Stadtbeauftragte sowie Referatsleiter wichtige Positionen im Stadtvorstand und gestalten seit vielen Jahren die Geschicke der Malteser in Offenburg.
Im Laufe der Jahre haben die Malteser ihr Angebot kontinuierlich erweitert. 2005 startete der Hausnotruf, der sich von einem ehrenamtlichen Projekt zu einer unverzichtbaren Dienstleistung entwickelte. Kurz vor ihrem 50-jährigen Jubiläum gingen die Malteser in Offenburg gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung neue Wege und wurden eine der Vorreiter des ärztlichen Bereitschaftsdienstes. Bei diesem Dienst, der zwischenzeitlich landesweit etabliert ist, stellen die Malteser im Ortenaukreis von Anfang an die Fahrzeuge und das Personal. 
Auch im Rettungsdienst sind die Malteser aktiv: 2018 wurde zuerst mit dem Krankentransport begonnen, ehe ein Jahr später der erste Rettungswagen der Malteser in Offenburg seinen Dienst aufnahm. Heute stellen die Malteser zwei Rettungswagen im Ortenaukreis und sind an einem Notarztstandort beteiligt. 
Ein weiteres Highlight ist die Einführung der Spielzeitbetreuung in Kooperation mit der Stadt Offenburg. Die Malteser ermöglich hierbei an sechs Einrichtungen im Stadtgebiet die Erweiterung der Betreuungszeiten der Kleinsten. 

Gut aufgestellt in die Zukunft
In den vergangenen Jahren haben sich die Malteser auch in Krisenzeiten als verlässlicher Partner präsentiert. Erwähnt seien hier insbesondere die fast 1200 ehrenamtlichen Stunden zur Unterstützung der Zentralen Coronaambulanz des Ortenaukreises oder die Mitarbeit in den Kreisimpfzentren sowie im Zentralen Impfzentrum an der Messe Offenburg mit zeitweise fast 300 Mitarbeitenden.  Hinzu kamen zuletzt die Alltagsbetreuung und sanitätsdienstliche Betreuung der Flüchtlinge in den verschiedenen Notunterkünften an der Messe Offenburg. Besonders stolz sind die Offenburger Malteser in diesem Zusammenhang, dass bei fast allen Projekten in dieser besonderen Zeit Eigengewächse der Malteser die Leitung innehatten. 
Mit über 70 aktiven Ehrenamtlichen engagieren sich die Malteser in Offenburg derzeit in den Bereichen Schulsanitätsdienst, Erste-Hilfe-Ausbildung sowie Einsatzdienste (Sanitätsdienst, Bevölkerungsschutz und Einsatzstellenverpflegung). 
In den letzten Jahren konnte zudem ein lang gehegter Wunsch realisiert werden – 2017 sind die Malteser endlich in die eigene Fahrzeughalle im Drachenacker eingezogen. Im Jahr 2023 folgte dann die Eröffnung des neuen Ausbildungsraumes auf dem gleichen Gelände. 
Für die Zukunft sind die Malteser gut aufgestellt: Der Ausbau des 2017 eingeführten Rollwagensystems zur Erleichterung des Materialtransports und die Anschaffung eines eigenen Einsatzleitwagens sind nur zwei der aktuellen Projekte, die umgesetzt werden. Dabei sind die Malteser jedoch weiterhin auf Spenden angewiesen. 
Unter dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ stellen die Malteser am Jubiläumswochenende einen neuen Dienst vor: den Herzenswunsch-Krankenwagen. Der Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen erfüllt Wünsche von unheilbar kranken Menschen. Speziell geschulte Ehrenamtliche bringen Menschen dorthin, wo sie alleine nicht mehr hinkommen. Die Menschen können Abschied nehmen, schöne Momente genießen oder sich einfach noch einmal wie früher fühlen. 
Großes Jubiläumswochenende
Das Jubiläumswochenende beginnt am Samstag mit der jährlichen Mitgliederversammlung und einem internen Helferfest. Am Sonntag findet zunächst der offizielle Festakt mit geladenen Gästen statt. Anschließend folgt der „Tag der offenen Tore“ von 11.30 Uhr bis 17 Uhr. Hier bieten die Malteser allen Interessierten Einblicke in die Arbeit der Malteser vor Ort.  
Präsentiert werden unter anderem Material und Fahrzeuge der Einsatzdienste, des Rettungsdienstes sowie des ärztlichen Bereitschaftsdienstes. Zusätzlich werden Mitmachstationen für alle Altersklassen angeboten: Der Bereich Ausbildung und der Schulsanitätsdienst laden Jung und Alt dazu ein, Erste-Hilfe-Maßnahmen selbst auszuprobieren. Für die kleinen Besucher sorgt die Spielzeitbetreuung mit Kinderschminken für Unterhaltung. Der Malteser-Hausnotruf sowie die Rikscha der Malteser aus Offenburg-Windschläg werden ebenfalls mit Informationsständen vertreten sein. 
Am „Tag der offenen Tore“ wird natürlich auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt: Die Verpflegungsgruppe bietet unter anderem das bekannte Malteser-Chili sowie die Malteser-Wurst an - aber auch Pommes sowie Kaffee und Kuchen dürfen nicht fehlen. 
Die Malteser Offenburg freuen sich darauf, gemeinsam mit der Bevölkerung dieses besondere Jubiläum zu feiern und auf 60 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückzublicken.