Zehn Prozent Hilferufe gegen Einsamkeit über die Feiertage – plus Dunkelziffer

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Köln. 200.000 überwiegend ältere Menschen sind Kunden des Malteser Hausnotrufs. Mit einem Druckknopf können sie Tag und Nacht Alarm auslösen, wenn ihnen etwas passiert ist, sie eine helfende Hand benötigen oder gesundheitliche Probleme haben. Rund 1,4 Millionen Rufe aller Art gingen in der Hausnotrufzentrale der Malteser im Jahr 2024 ein. Mit Blick auf die Zahlen für 2024 weisen die Tage von Heiligabend bis Silvester folgendes aus:

Deutschlandweit gab es beim Malteser Hausnotruf zwischen dem 24. und dem 31. Dezember 2024 rund 9.400 mal Alarm, der unmittelbar Hilfe erforderte. „Zwischen Weihnachten und Silvester waren knapp zehn Prozent aller Anrufe soziale Hilferufe“, sagt Sonja Lebensky, Leiterin der Malteser Hausnotrufzentrale. In 20 Prozent der Hausnotrufe wurde der Rettungswagen alarmiert, in 40 Prozent der Fälle fuhr der Malteser Hintergrunddienst zur Wohnung, in 30 Prozent wurden Angehörige oder Pflegedienste verständigt. Zusätzlich zu den klar erkennbaren Gründen für einen Notruf kommen unter anderem weitere 9.000 Notrufe, die vordergründig nur ein Fehlalarm sind. Doch in diesen 9.000 Anrufen verbirgt sich eine Dunkelziffer der Einsamkeit. „Denn dahinter steht zu einem großen Teil auch der Wunsch der älteren Menschen sich zu vergewissern, dass immer jemand erreichbar ist“, sagt Sonja Lebensky.

„Einsamkeit kennt keine Feiertage. Das Gefühl ist leider das ganze Jahr über in etwa gleich stark.“

Die letzte Woche des Jahres spiegelt fast weitgehend den Jahresverlauf zwischen Januar und Dezember. Der prozentuale Anteil der Gründe dafür, den roten Knopf zu drücken, sind ähnlich. Die Leiterin der Hausnotrufzentrale folgert: „Einsamkeit kennt keine Feiertage. Das Gefühl bei älteren Menschen ist leider das ganze Jahr über in etwa gleich stark.“

Um dem Einsamkeitsgefühl ganzjährig, auch an den Weihnachts- und Neujahrstagen, zu begegnen, telefonieren 400 ehrenamtliche Malteser in 40 Orten und Städten regelmäßig mit einsamen älteren Menschen. In 170 Orten in Deutschland besuchen Ehrenamtliche ältere Menschen zudem persönlich.