„Eine gute Handhygiene ist entscheidend für den Schutz vor einer Reihe von Krankheiten, die Eindämmung der Übertragung von COVID-19 und die Verhinderung anderer ausbruchsbedingter Krankheiten, wie die saisonale Grippe“, sagt PD Dr. Dr. med. Franck Billmann, stellvertretender Diözesanarzt der Malteser in Freiburg. „Eine Kontaktübertragung findet dann statt, wenn kontaminierte Hände die Schleimhaut von Mund, Nase oder Augen berühren. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist nicht nur wichtig, um die Verbreitung des COVID-19-Virus zu verhindern. Sie unterbricht auch die Übertragung anderer Viren und Bakterien, die Erkältungen, Grippe und Lungenentzündung verursachen, und verringert so die allgemeine Krankheitslast.“
Wer seine Hände wirksam waschen will, sollte ein paar einfache Regeln beachten:
- Nass machen: Die Hände unter fließendes Wasser halten. Auf die Temperatur kommt es dabei nicht an.
- Einseifen: Handinnenflächen, Handrücken, alle Finger inklusive der Fingerzwischenräume und Fingerspitzen komplett einseifen. Hier sollte man sich Zeit lassen: Gründliches Händewaschen dauert mindestens 20 Sekunden, bei verschmutzten Händen natürlich auch länger.
- Abspülen: Die Hände unter fließendem Wasser gründlich abspülen.
- Abtrocknen: Hände gut abtrocknen– auch die Fingerzwischenräume. Das gehört zum wirksamen Händewaschen dazu. Durch das Abtrocknen werden Keime entfernt, die noch an den Händen oder im restlichen Wasser an den Händen haften.
Bei der alkoholischen Händedesinfektion, falls diese stattfindet, sollte eine Mindest-Einwirkzeit von circa einer halben Minute beachtet werden. Neueste Veröffentlichungen zeigen, dass sogar 15 Sekunden Einwirkzeit reichen, um das Virus komplett zu inaktivieren.
Werden die Hände häufig gewaschen, kann die Haut anfälliger für Infektionen werden. Eine Hautcreme hilft, die Hände zu pflegen.
„Einer Heidelberger Studie von 2018 zufolge verzichteten etwa sieben Prozent der Menschen in Deutschland ganz auf das Händewaschen. 27 Prozent wuschen ihre Hände nur mit Wasser, und rund 58 Prozent benutzten zwar Wasser und Seife, allerdings nicht mit der erforderlichen Gründlichkeit. Nur rund acht Prozent reinigten ihre Hände so, wie es die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt“, so der Malteser Arzt.
Die aktuelle Corona-bedingte Aufklärungskampagne zum Thema Hygiene zeigt, dass sich insbesondere nach dem Toilettenbesuch sowie vor der Zubereitung von Lebensmitteln die große Mehrheit der Menschen in Deutschland konsequent die Hände wäscht. Nach dem Naseputzen und Husten ist das Händewaschen nur bei einem Drittel der Befragten verbreitet.