Im Kampf gegen das Corona-Virus

Nur maximal fünf Minuten dauert der Abstrich an einem der beiden von den Maltesern geleiteten "Drive-In"-Zentren im Landkreis Esslingen. Foto: Bassermann/Malteser Neckar-Alb
Nur maximal fünf Minuten dauert der Abstrich an einem der beiden von den Maltesern geleiteten "Drive-In"-Zentren im Landkreis Esslingen. Foto: Bassermann/Malteser Neckar-Alb
Hygiene und Infektionsschutz im Rettungsdienst. Ein Mitarbeiter, der den Rettungswagen desinfiziert, hat das Infektionsschutz-Set angelegt. Foto: Häfner/Malteser
Hygiene und Infektionsschutz im Rettungsdienst. Ein Mitarbeiter, der den Rettungswagen desinfiziert, hat das Infektionsschutz-Set angelegt. Foto: Häfner/Malteser
Rund 500 Tests wurden am ersten Tag in den beiden "Drive-In"-Zentren der Malteser durchgeführt. Foto: Bassermann/Malteser Neckar-Alb
Rund 500 Tests wurden am ersten Tag in den beiden "Drive-In"-Zentren der Malteser durchgeführt. Foto: Bassermann/Malteser Neckar-Alb
"Alles Gute" - "Vielen Dank!" - Der Einkaufservice der Malteser versorgt insbesondere ältere Menschen Lebensmitteln und Medikamenten. Foto: Malteser Hümmling
"Alles Gute" - "Vielen Dank!" - Der Einkaufservice der Malteser versorgt insbesondere ältere Menschen Lebensmitteln und Medikamenten. Foto: Malteser Hümmling

Die Verbreitung des Corona-Virus in Deutschland zu verlangsamen, Infektionsketten zu durchbrechen und Erkrankte erfolgreich zu behandeln, ist das Ziel der Gesundheitsbehörden in Stadt und Land. Die Malteser folgen dabei dem jeweils aktuellen Lagebild des Robert-Koch-Instituts, der in Deutschland zuständigen Behörde für Infektionserkrankungen. Die Infektionsraten in Deutschland steigen und sind regional sehr unterschiedlich. Es gibt Schwerpunkte (z. B. Kreise wie Heinsberg), aber keine flächendeckend gleich hohe Verbreitung.

Rettungsdienst und Katastrophenschutz
Mitarbeitende im Rettungsdienst richten sich wie immer nach der Lagemeldung, wenn sie zum Einsatz gerufen werden. Gibt es Hinweise auf eine Infektion, werden die Mitarbeitenden im Rettungswagen oder die Notärztin/der Notarzt die Schutzmaßnahmen in dem Maße verstärken, je näher sie am Patienten sind. In den meisten Fällen kommen also Rettungskräfte jetzt auf die Patienten zu, wie wir es kennen, z.B. mit Einsatzkleidung und Einmalhandschuhen. Liegt ein Hinweis auf eine Covid-19-Infektion vor, tragen die Mitarbeitenden Atemschutzmasken und Schutzoverall sowie Schutzbrille.

Katastrophenschutz: Der ehrenamtlich geprägte Katastrophenschutz der Malteser ist durch die örtlichen Gesundheitsbehörden eingebunden: Er baut zum Beispiel Zelte vor Krankenhäusern auf, die eine Schnell-Diagnostik von Covid-19 außerhalb des Krankenhauses vornehmen. Malteser helfen vielerorts Abstriche vorzunehmen.Darunter die ersten und durch die bundesweite Berichterstattung bekanntesten Abstrichzentren, die beiden "Drive-In"-Corona-Abstrichzentren in Nürtingen und Leinfelden-Echterdingen (Messe Stuttgart) im Landkreis Esslingen, die von den Maltesern betrieben wird. Dort müssen Autofahrer ihr Fahrzeug nicht mehr verlassen und das Personal kann in fünf Minuten den Abstrich vornehmen.
Ebenfalls werden die sanitätsdienstlich ausgebildeten Malteser Katastrophenschutzkräfte vereinzelt als Fahrer eingesetzt (für Diagnostik-Zentren; als Fahrdienst für Ärzte). Außerdem können Führungskräfte des Katastrophenschutzes in Einsatzstäben der Kommunen eingesetzt werden. Wenn die Behörden neue Vorkehrungen zum Schutz der Menschen treffen, suchen sie den Rat der Hilfsorganisationen. Das Wissen um die Gesundheitsinfrastruktur, die medizinisch-pflegerischen Aufgaben, Ortskenntnis und notwendiger Pragmatismus für eilige Maßnahmen machen die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter zu wichtigen Akteuren im Kampf gegen die Pandemie. So werden zum Beispiel auch Turnhallen in Notfallzentren verwandelt, um zusätzliche Kapazitäten für die Behandlung von Covid-19-Patienten sicherzustellen.  

Abseits des unmittelbaren Kontakts mit Corona-Infizierten helfen die sozialen Angebote der Malteser vor allem älteren und kranken Menschen oder denen, die in häuslicher Quarantäne leben müssen. Diejenigen, die durch Covid-19 besonders gefährdet oder betroffen sind, benötigen tatkräftige Hilfe und ein offenes Ohr. Hunderte Ehrenamtliche stellen derzeit um: Statt eines persönlichen Besuchs daheim oder in einer Altenhilfeeinrichtung greifen die Malteser jetzt zum Telefonhörer oder zum Internet. Der Malteser Leitspruch „Weil Nähe zählt“ ist in Zeiten von Corona trotzdem möglich. Mehr als 40 sogenannte Telefon-Besuchsdienste sind bereits entstanden, weitere werden folgen. Einen Einkaufsservice bieten die Malteser derzeit bundesweit an 75 Orten. Sie nehmen telefonisch Bestellungen entgegen, kaufen im Supermarkt oder der Apotheke ein und bringen die Waren den Menschen an die Haustür.

Krankenhäuser
Die bundesweit acht Malteser Akut-Krankenhäuser halten bisher den Betrieb zur Behandlung kranker und verletzter Personen aufrecht. Dabei müssen sie leider auf besondere Maßnahmen zurückgreifen, um eine Verbreitung des Corona-Virus im Krankenhaus zu verhindern. Für die ohnehin geschwächten Patienten könnte eine Infektion mit Covid-19 besonders schwerwiegende Folgen haben. So werden alle nur noch über einen Zugang in die Krankenhäuser geleitet, nach dem sogenannten „Nadelöhr-Prinzip“.  Angehörige und andere Besucher werden zum Teil nicht mehr zu den Patienten vorgelassen, weil die Behörden dies so angeordnet haben. Operationen, die bereits geplant waren, werden verschoben, wenn das medizinisch vertretbar ist.

Schutz der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden
Zum Schutz der eigenen Mitarbeitenden, egal ob im Ehren- oder Hauptamt, haben die Malteser besondere Hygiene-, Infektionsschutz- und sonstige Verhaltensregeln in Kraft gesetzt. Ziel der Maßnahmen ist es, die Gesundheitsversorgung durch die Malteser auf dem hohen normalen Niveau zu erhalten. Dazu muss der Personalausfall auf dem normalen Niveau gehalten werden.

Kommt es auf Rettungswachen zu Covid-19-Infektionen, können auch Malteser Mitarbeitende des Rettungsdienstes in Quarantäne kommen. Fallen Rettungswachen wegen Covid-19 aus, werden in der Regel benachbarte Rettungsmittel herangezogen, um die Versorgung kranker Menschen wie gewohnt sicherzustellen.